Endlich war es wieder soweit: nach einer 4-jährigen Pause durften wir wieder sechs Auszubildende aus der litauischen Hauptstadt Vilnius in Empfang nehmen und ihnen ein dreiwöchiges Praktikum in Kfz-Werkstätten der Umgebung ermöglichen.
Der Austausch mit der litauischen Schule Vilniaus Automechanikos ir Verslo Mokykla wurde bereits 2010 durch den ehemaligen Abteilungsleiter Technik, Engelbert Hillen, in Kooperation mit einer Kollegin der litauischen Partnerschule, Ruta Kriviene, initiiert und wird durch das Erasmus-Plus Programm gefördert.
Die Auszubildenden aus dem Bereich Kraftfahrzeugtechnik sind am 31.10.2022 in Düsseldorf gelandet und wurden von den Vertretern der Abteilung Kfz, Thomas Peters und Jens Rosing, am Flughafen empfangen. Unter die Freude, ein neues Land zu entdecken, mischte sich bei den Auszubildenden zunächst auch Aufregung und Nervosität: wie wird es wohl sein, den Arbeitsalltag in einem unbekannten Land zu erleben? Werden wir uns gut mit den deutschen Kolleg:innen verständigen können?
Doch die Aufregung legte sich schnell nach der herzlich bereiteten Ankunft im Kolpinghaus in Kempen, in dem die Auszubildenden während ihres Aufenthaltes untergebracht waren. Eine Einstimmung mit einer Willkommensmahlzeit und einem Hefeweizen durfte natürlich auch nicht fehlen.
Nach der Begrüßung durch die Schulleiterin und einem ersten Kennenlernen der Praktikumsbetriebe am Montag folgte am Dienstag eine Einführung in das deutsche Ausbildungssystem sowie eine Führung durch unsere Schule. Die litauischen Auszubildenden waren beeindruckt von der Größe der Schule – insbesondere die Kfz-Werkstatt faszinierte unsere Gäste.
Die Wochenenden wurden genutzt, um umliegende Städte zu besichtigen sowie Freizeitaktivitäten in der Umgebung auszuprobieren: ein Stadtrundgang in Köln, ein Besuch im Krefelder Zoo, LaserTag in Mönchengladbach, Bowling spielen in Grefrath sowie ein Besuch der Classic Remise mit einem anschließenden Stadtbummel in Düsseldorf bei bestem Wetter. Als Übersetzerin und Fahrerin hat bei diesen Gelegenheiten Katrin Koss das Team verstärkt. Der Kempener Sankt Martins Zug sowie der Auftakt der Karnevalssession sorgten ebenfalls für großes Vergnügen, obwohl die regionalen Feierlichkeiten zunächst Verwunderung hervorriefen und einer Erklärung bedurften.
Nach einem gemeinsamen Essen in der Museumsgaststätte Pannekookehuus in Grefrath erhielten die Auszubildenden ihren Europass-Mobilitätsnachweis, der ihnen ihre erworbenen Erfahrungen bescheinigt und mehr Mobilität auf europäischen Arbeitsmarkt ermöglicht, bevor es in den frühen Morgenstunden des nächsten Tages zurück in die Heimat ging.
Die Arbeit in ihren Praktikumsbetrieben hat den litauischen Auszubildenden viel Freude bereitet, auch wenn saisonbedingt viele Reifen gewechselt werden mussten. Überrascht waren sie vom untypisch sonnigen Wetter im November – sie hatten sich auf mehr Kälte und Regen eingestellt, da es laut Erzählungen in ihrer Heimat in Deutschland fast immer regnet. Besonders positiv sind den Auszubildenden die gut ausgebauten Straßen und Radwege aufgefallen, die ihre anfängliche Sorge um den Weg zu den Betrieben mit Fahrrädern schnell verschwinden ließen.
Die Auszubildenden sowie ihre Begleitung haben ihre Zeit in Deutschland sehr genossen und waren gerührt von der Gastfreundschaft, mit der sie empfangen wurden. Sie konnten zahlreiche neue Erfahrungen sammeln, welche ihnen in guter Erinnerung bleiben werden.
Wir danken an dieser Stelle den aufnehmenden Praktikumsbetrieben:
- Autohaus Nagel (Mercedes-Benz)
- Autohaus Pichenet (Renault)
- Autohaus Thüllen (Hyundai)
- Autohaus Becker-Klausmann (BMW)
- Autohaus Bürger (alle Marken)
