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Kunst in Nähe und Distanz

Die angehenden Erzieherinnen und Erzieher am Rhein-Maas-Berufskolleg beschäftigen sich im Rahmen ihrer Ausbildung eingehend mit den Themenbereichen Kunst und Kreativität, da sie in diesem Bereich der professionellen Bildungsarbeit auf besondere Weise die unterschiedlichsten Interessen und Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen fördern und herausfordern sowie mit diesen in Kommunikation treten können.

In diesem Kontext erarbeiteten die Klassen SFS91 und SFS92 in den ersten Monaten des Schuljahres 2020/21 individuelle Zugänge zu künstlerischen Ausdrucksformen im Bereich des dreidimensionalen Gestaltens. Im Gegensatz zu Zeichnung oder Malerei bietet das dreidimensionale Arbeiten vor allem älteren Kindern und Jugendlichen einen direkteren Zugang zum eigenen künstlerischen Ausdruck, da das Vertrauen in die eigenen zeichnerischen oder malerischen Fähigkeiten in vielen Fällen weniger ausgeprägt ist. Aus diesem Grund setzten sich die angehenden Erzieherinnen und Erzieher mit dem dreidimensionalen Arbeiten mit den verschiedensten Materialien auseinander. Die fertiggestellten Werke fielen dementsprechend vielfältig aus und tragen starke Botschaften in sich, wie beispielsweise eine Sanduhr aus Wasserkanistern, in welcher neben Sand auch kleine selbst geformte Figuren als Ausdruck der schnell verrinnenden Lebenszeit die Zeit messen oder ein Schwein, welches in noch lebendigem Zustand, mit weit aufgerissenen Augen und in grellen Farben darauf wartet, komplett verspeist zu werden. Jedoch auch der subtilere Ausdruck von Emotionen inspirierte die angehenden Erzieherinnen und Erzieher ihre ganz eigenen Wege zu finden, sich mit plastischen Mitteln auszudrücken. So entstanden mit starken Gesten ausgestattete Drahtfiguren oder auch ein „Raum der Emotionen“, in welchem ebenfalls Figuren nur mit Gesten freud- und leidvolle Gefühlslagen auszudrücken scheinen. Der Online-Unterricht stellte schließlich ganz neue Herausforderungen an den Unterricht im Bereich „Ästhetische Bildung und Kunst“ und so arbeiten die Klassen derzeit mit einer so genannten „Ideenschachtel“, in der sich je nach Haushalt der Studierenden ganz unterschiedliche Gegenstände und Materialien befinden, welche vielfältig einsetzbar sind und die immer wieder zu überraschend kreativen Leistungen führen (Beispiele von Senem Pinar, Julia Weinkopf und Julia Poscher). Mit diesen „Ideenschachteln“ lassen sich abstrakte Bilder legen, Ideen für Stopmotion-Filme entwickeln und umsetzen sowie auch kleine Bastelarbeiten realisieren, die für Geschenke oder Dekorationen genutzt werden können. Die Studierenden der Klassen SFS91 und SFS92 profitieren von dieser Arbeit im Sinne einer doppelten Didaktik, denn zum einen wird ihre eigene Kreativität immer wieder aufs Neue herausgefordert und zum anderen lernen sie eine wirkungsvolle Methode kennen, um mit Kindern und Jugendlichen im Bereich „Ästhetische Bildung und Kunst“ zu arbeiten, welche auch aus der Ferne angewandt werden