„Man sieht, wie schnell Hass aufkommt, wie die Gesellschaft mit Fake News vergiftet wird und mit welcher Dynamik sich Prozesse in Richtung verfassungsfeindlicher Bestrebungen entwickeln“, so der Politiklehrer Dr. Antonio Liepold anlässlich einer ganz besonderen Veranstaltung des Rhein-Maas Berufskollegs. Vergangene Woche kamen 250 Schülerinnen und Schüler dreier Fachbereiche in den Kempener Lichtspielen zusammen, um sich den Film „Je suis Karl“ mit Jannis Niewöhner als Hauptdarsteller anzusehen. In dem Film aus dem Jahr 2021 geht es um eine junge Frau, deren Familie Opfer eines vermeintlichen islamistischen Terroranschlages wird und die in Folge von den wirklichen Tätern, Rechtsextremisten, manipuliert wird. Fake News, Demokratiefeindlichkeit und Rassismus sind die Inhalte des Projekts, das verdeutlicht, dass das Genre Film ein probates Mittel des Politikunterrichts ist. „Natürlich ist das alles überzeichnet, aber damit arbeitet man im Film, um eine Botschaft zu überbringen“, so der Ideengeber des Projekts, der Schulpfarrer Roland Kühne. Viele Schülerinnen und Schüler wurden nachdenklich, insbesondere beim Thema Fake News: „So habe ich das noch nicht gesehen und wir müssen auf die Gefahren achten, die von Leuten ausgehen, die mit Gewalt gegen unsere Demokratie angehen“, sagt Lana aus Grefrath. Das Projekt – ein so genannter außerschulischer Lernort – fand Unterstützung seitens der Lichtspiele Kempen, der Stadtwerke Kempen, der Sparkasse Krefeld sowie des Fördervereins des Rhein-Maas Berufskollegs.